Nicht jede Zelle braucht alle Gene zur gleichen Zeit. Zum Beispiel benötigt eine Muskelzelle andere Proteine als eine Nervenzelle. Damit Zellen effizient arbeiten können, wird genau gesteuert, welche Gene aktiv sind (→ Genexpression) und wann und wie stark ein Gen „abgelesen“ wird.
Transkriptionsfaktoren sind regulatorische Proteine, die an bestimmte DNA-Sequenzen binden und dadurch die Transkription eines Gens aktivieren oder hemmen können.
✅ Aktivierende Transkriptionsfaktoren:
Erkennen spezifische DNA-Sequenzen in der Nähe oder weiter entfernt vom Gen (z. B. im Bereich von Enhancern)
Fördern die Bindung der RNA-Polymerase an den Promotor → Transkription startet
⛔ Repressoren (hemmende Transkriptionsfaktoren):
Können die Bindung der RNA-Polymerase blockieren
Oder sorgen dafür, dass die Chromatinstruktur geschlossen bleibt (→ Gen bleibt inaktiv)
Ein Enhancer ist ein spezieller DNA-Abschnitt, der weit entfernt vom eigentlichen Gen liegen kann, aber die Transkription verstärken kann.
📌 So funktioniert’s:
Aktivierende Transkriptionsfaktoren (Aktivatoren) binden an den Enhancer
Die DNA bildet eine Schleife (Looping), sodass der Enhancer mit dem Promotorbereich des Gens in Kontakt treten kann
Das zieht die RNA-Polymerase stärker an → mehr Transkription → mehr Protein
📎 Merksatz: „Enhancer = Verstärker der Genexpression“
Ein Silencer ist das Gegenstück zum Enhancer. Auch er ist ein DNA-Abschnitt, der regulatorisch wirkt – aber in die andere Richtung:
⛔ Transkriptionsfaktoren (Repressoren) binden an den Silencer
⛔ Die RNA-Polymerase wird abgehalten, das Gen zu transkribieren
⛔ Ergebnis: weniger oder keine Genexpression
Begriff | Funktion | Wirkung auf Genexpression |
---|---|---|
Transkriptionsfaktoren | Binden an DNA, regulieren RNA-Polymerase | Aktivierend oder hemmend |
Enhancer | DNA-Abschnitt, verstärkt Genaktivität | ↑ Mehr Transkription |
Silencer | DNA-Abschnitt, unterdrückt Genaktivität | ↓ Weniger oder keine Transkription |
🧠 Lern-Tipp:
Stell dir die DNA wie eine Tonspur vor. Die Transkriptionsfaktoren sind Regler am Mischpult – sie machen bestimmte Stellen lauter (Enhancer) oder leiser (Silencer) – je nachdem, was die Zelle gerade „spielen“ will.
Ziehe Aktivatoren und Repressoren auf die richtigen DNA-Abschnitte. Klicke auf ein gebundenes Molekül, um es zu entfernen.
Gene sind Abschnitte auf der DNA, die die Information zur Bildung von Proteinen enthalten. Jedes Gen ist eine Art Bauanleitung für ein bestimmtes Protein. Diese Proteine übernehmen zentrale Aufgaben im Körper, z. B. als Enzyme, Strukturproteine, Transportmoleküle oder Botenstoffe. Die Gesamtheit aller Proteine bestimmt letztlich den Phänotyp (also das äußere Erscheinungsbild und die Funktion) eines Organismus.
Die Herstellung eines Proteins aus einem Gen erfolgt in zwei Schritten:
Transkription (im Zellkern):
Die DNA-Sequenz eines Gens wird in eine messenger-RNA (mRNA) umgeschrieben. Diese mRNA verlässt den Zellkern und gelangt ins Cytoplasma.
Translation (an den Ribosomen im Cytoplasma):
Die mRNA wird dort „abgelesen“ und anhand des genetischen Codes in eine Aminosäuresequenz übersetzt. Diese Kette faltet sich dann zu einem funktionstüchtigen Protein.
🔁 Merksatz: DNA → mRNA → Protein → Funktion
Viele Merkmale eines Organismus beruhen nicht nur auf einem einzigen Gen, sondern auf einem Zusammenspiel vieler Gene und ihrer Proteine. Dieses Zusammenspiel nennt man Genwirkkette.
👉 Beispielhafte Genwirkkette:
Gen A codiert ein Enzym 1, das eine bestimmte Vorstufe (z. B. Substanz X) zu Substanz Y umwandelt.
Gen B codiert Enzym 2, das Substanz Y in Substanz Z umwandelt.
Substanz Z ist ein Farbstoff, der in Zellen eingelagert wird und die Hautfarbe beeinflusst.
Wenn eines der Gene (z. B. Gen A) defekt ist, wird Enzym 1 nicht gebildet – die Kette ist unterbrochen, und Substanz Z entsteht nicht. → Merkmal fehlt oder verändert sich.
📌 Fazit:
Die Genwirkkette zeigt, wie mehrere Gene in aufeinanderfolgenden biochemischen Reaktionen zusammenarbeiten, um ein bestimmtes Merkmal hervorzubringen. Mutationen in einem dieser Gene können den Ablauf stören – das erklärt genetisch bedingte Erkrankungen oder Merkmalsveränderungen.
Proteine sind die effektiven Ausführungsorgane der Erbinformation. Sie:
Katalysieren Reaktionen als Enzyme (z. B. Verdauungsenzyme, DNA-Polymerase)
Bilden Strukturen, z. B. in Muskeln (Aktin, Myosin) oder Haut (Kollagen)
Transportieren Stoffe (z. B. Hämoglobin für Sauerstoff)
Erkennen Signale, z. B. als Hormonrezeptoren oder Antikörper
Regulieren Gene selbst (Transkriptionsfaktoren)
Ohne Proteine würde die genetische Information in der DNA wirkungslos bleiben.
Primärstruktur
Aminosäuresequenz
Peptidbindung
Sekundärstruktur
α-Helix
β-Faltblatt
Wasserstoffbrücken
Tertiärstruktur
Räumliche Anordnung der Sekundärstrukturen
Disulfidbrücken
Hydrophobe Wechselwirkungen
Quartärstruktur
Zusammenlagerung mehrerer Polypeptidketten
Beispiel: Hämoglobin
Enzyme
Katalysatoren für biochemische Reaktionen
Strukturproteine
Kollagen (Bindegewebe)
Keratin (Haare, Nägel)
Transportproteine
Hämoglobin (Sauerstofftransport)
Membrantransportproteine
Signalproteine
Hormone wie Insulin
Rezeptoren
Bewegungsproteine
Aktin & Myosin (Muskelkontraktion)
Abwehrproteine
Antikörper
Speicherproteine
Ferritin (Eisenspeicher)
Aus 20 Aminosäuren aufgebaut
Faltung bestimmt Funktion
Denaturierung verändert Struktur & Funktion
Ionenbindungen
Wasserstoffbrücken
Van-der-Waals-Kräfte
Hydrophobe Effekte
Disulfidbrücken (Cysteinreste)
Gene enthalten die Bauanleitung für Proteine.
Diese Proteine bestimmen Struktur, Funktion und Stoffwechsel der Zellen.
Die Genwirkkette zeigt, wie verschiedene Gene in biochemischen Abläufen zusammenwirken, um komplexe Merkmale zu erzeugen.
Veränderungen an einem Glied der Kette können den gesamten Ablauf stören – mit oft sichtbaren Folgen.
🧠 Lern-Tipp:
Stelle dir den Ablauf wie ein Fließband in einer Fabrik vor – jeder Arbeitsschritt (Genprodukt) hängt vom vorherigen ab. Fällt einer aus, gibt’s Probleme im Endprodukt (= dem Merkmal).
Ein Gen ist ein Abschnitt auf der DNA, der die Information für ein bestimmtes Protein (bzw. ein RNA-Produkt) trägt. Bei Eukaryoten ist ein Gen nicht kontinuierlich aufgebaut, sondern besteht aus:
🧩 Exons – codierende Abschnitte, die tatsächlich in die mRNA und damit ins spätere Protein übernommen werden.
🚫 Introns – nicht-codierende Zwischenstücke, die entfernt werden müssen, bevor die mRNA reif für die Translation ist.
➡️ Man spricht daher auch von einem „diskontinuierlichen“ Genaufbau.
Diese Struktur wird erst nach der Transkription aufbereitet – durch die sogenannte Prozessierung.
In der Transkription wird die im Gen enthaltene DNA-Information in eine prä-mRNA („primäre mRNA“) umgeschrieben.
Das passiert im Zellkern der eukaryotischen Zelle.
Initiation
Die RNA-Polymerase bindet an eine spezielle Startsequenz des Gens, den Promotor.
Das Enzym öffnet den DNA-Doppelstrang lokal.
Elongation
Die RNA-Polymerase liest den codogenen Strang (3′ → 5′) ab.
Sie synthetisiert einen komplementären RNA-Strang (5′ → 3′) – die prä-mRNA.
Termination
Die Transkription endet an einer Terminator-Sequenz.
Die RNA-Polymerase löst sich, und die prä-mRNA wird freigesetzt.
➡️ Diese prä-mRNA enthält noch alle Exons und Introns des Gens.
Bevor die prä-mRNA den Zellkern verlässt, wird sie bei Eukaryoten prozessiert.
Das ist eine Form der Nachbearbeitung, damit die RNA funktionsfähig wird:
Capping (5′-Cap)
An das 5′-Ende der RNA wird ein modifiziertes Guanin-Nukleotid angehängt.
Schützt die RNA vor Abbau & erleichtert die Bindung an Ribosomen.
Polyadenylierung (Poly-A-Schwanz)
Am 3′-Ende wird eine lange Adenin-Kette (Poly-A-Schwanz) hinzugefügt.
Dient ebenfalls dem Schutz und der Stabilisierung.
Spleißen (Splicing)
Die Introns werden entfernt, die Exons miteinander verbunden.
Dies geschieht durch den Spleißosom-Komplex.
Ergebnis: eine reife mRNA, die nur noch die Exon-Sequenz enthält und nun die Bauanleitung für ein Protein trägt.
Die Translation findet im Zytoplasma an den Ribosomen statt.
Hier wird die Basenabfolge der mRNA in eine Aminosäuresequenz übersetzt – es entsteht ein Polypeptid (Protein).
mRNA – Vorlage mit Codons (je 3 Basen = 1 Codon)
tRNA – bringt passende Aminosäuren, trägt Anticodon
Ribosom – liest mRNA ab, verknüpft Aminosäuren
Initiation
Das Ribosom erkennt das Startcodon AUG
(Methionin).
Die erste passende tRNA bindet.
Elongation
Das Ribosom wandert entlang der mRNA.
Je ein Codon wird gelesen, die passende tRNA bringt eine Aminosäure.
Die Aminosäuren werden zu einer Kette verknüpft (Peptidbindung).
Termination
Ein Stopp-Codon (UAA
, UAG
, UGA
) beendet die Translation.
Die Polypeptidkette wird freigesetzt, das Ribosom zerfällt.
➡️ Die Aminosäuresequenz (Primärstruktur) kann danach gefaltet und ggf. modifiziert werden → funktionsfähiges Protein
Schritt | Ort | Ziel |
---|---|---|
Transkription | Zellkern | DNA → prä-mRNA |
Prozessierung | Zellkern | prä-mRNA → reife mRNA (Spleißen etc.) |
Translation | Zytoplasma | mRNA → Aminosäurekette (Protein) |
Exons = expressed → werden exprimiert
Introns = interrupted → störende Abschnitte
Capping + Poly-A = „Schutzkappen“ der mRNA
Spleißen = „Cut & Paste“ der RNA
Codon + Anticodon = Schlüssel-Schloss-Prinzip bei tRNA
DNA steht für Desoxyribonukleinsäure. Sie speichert die genetischen Informationen aller Lebewesen (und vieler Viren) – also den Bauplan für Proteine und damit für den gesamten Organismus.
Die DNA besteht aus vielen Bausteinen, die man Nukleotide nennt.
Zucker: Desoxyribose (ein Zucker mit 5 Kohlenstoffatomen)
Phosphatgruppe: Bindet sich am 5’-C des Zuckers
Stickstoffhaltige Base:
Adenin (A)
Thymin (T)
Cytosin (C)
Guanin (G)
🔁 Viele dieser Nukleotide werden zu einer langen Kette verknüpft. Die Verknüpfung erfolgt über den Zucker-Phosphat-Rückgrat, also Zucker ↔ Phosphat ↔ Zucker usw.
Die DNA besteht nicht nur aus einem, sondern aus zwei Strängen, die sich gegenläufig (antiparallel) winden – wie eine gedrehte Strickleiter = Doppelhelix 🧬
Adenin (A) paart sich immer mit Thymin (T) → 2 Wasserstoffbrücken
Guanin (G) paart sich immer mit Cytosin (C) → 3 Wasserstoffbrücken
💡 Beispiel:
Wenn ein Strang lautet:5’- A - G - C - T - A - 3’
Dann ist der komplementäre Strang:3’- T - C - G - A - T - 5’
Diese Paare halten die Doppelhelix stabil, sind aber nicht zu fest – beim Kopieren der DNA (z. B. bei Zellteilung) können sie leicht getrennt werden.
Merkmal | DNA | RNA |
---|---|---|
Strangzahl | Doppelsträngig | Einzelsträngig |
Zucker | Desoxyribose | Ribose (mit zusätzlicher OH-Gruppe) |
Basen | A, T, G, C | A, U (Uracil), G, C |
Stabilität | Sehr stabil | Weniger stabil |
Funktion | Langzeitspeicher von Infos | Kurzfristige Info-Übertragung (z. B. mRNA) |
Vorkommen | Im Zellkern (bei Eukaryoten) | Zellkern, aber auch Cytoplasma |
💬 Merke:
In der RNA wird Thymin (T) durch Uracil (U) ersetzt.
Also: A-U, G-C in RNA.
5’- A - T - G - C - A - 3’
3’- T - A - C - G - T - 5’
5’- A - U - G - C - A - 3’
➡️ Statt T ist hier U!
Die DNA besteht aus Nukleotiden mit Zucker, Phosphat und einer von vier Basen.
Zwei DNA-Stränge bilden eine Doppelhelix, verbunden über komplementäre Basenpaarung mit Wasserstoffbrücken.
RNA ist ähnlich aufgebaut, aber:
Einsträngig
Hat Uracil statt Thymin
Enthält Ribose statt Desoxyribose
Verfügbare Basen:
Der genetische Code ist die „Übersetzungstabelle“ unseres Lebens.
Er legt fest, welche Basentripletts (Codons) in der mRNA für welche Aminosäuren bei der Proteinsynthese stehen.
Ein Codon besteht aus drei aufeinanderfolgenden Nukleotidbasen (A, U, G, C bei RNA) – zum Beispiel:
AUG
→ Methionin (Start)
UUU
→ Phenylalanin
UGA
→ Stopp-Codon
Da es 4 Basen gibt und sie in Dreiergruppen gelesen werden, ergeben sich:
4 × 4 × 4 = 64 mögliche Codons
Aber es gibt nur 20 proteinogene Aminosäuren.
→ Deshalb ist der Code redundant: Viele Aminosäuren werden durch mehrere Codons codiert.
Eigenschaft | Bedeutung |
---|---|
Triplett-Code | Immer drei Basen = ein Codon |
Redundant | Eine Aminosäure kann durch mehrere Codons codiert werden |
Eindeutig | Ein Codon codiert immer nur eine bestimmte Aminosäure |
Kommafrei | Die Codons werden ohne Trennzeichen hintereinander gelesen |
Nicht überlappend | Die Basen werden nur einmal pro Codon verwendet |
Universell | Fast alle Lebewesen nutzen denselben genetischen Code |
Codon | Bedeutung |
---|---|
AUG |
Startcodon – Beginn der Translation, codiert auch Methionin |
UAA , UAG , UGA |
Stoppcodons – beenden die Translation (keine Aminosäure) |
Die Codesonne ist ein kreisförmiges Schaubild, das hilft, aus einem Codon die passende Aminosäure abzulesen – besonders nützlich in Klausuren.
Von innen nach außen liest man die Basen des Codons.
Jede Ebene steht für eine Position:
1. Base (Innenkreis)
2. Base (Mittlerer Kreis)
3. Base (Außenkreis)
AUG
1. Base: A
→ gehe vom Zentrum in den A-Sektor
2. Base: U
→ folge dem U
-Strahl im A-Sektor
3. Base: G
→ am Rand: ergibt Methionin
→ AUG
= Startcodon + Methionin ✅
Der genetische Code ist die Grundlage der Proteinbiosynthese:
Transkription: DNA → mRNA
Translation: Ribosomen lesen mRNA in Codons
tRNA bringt die passende Aminosäure anhand des Anticodons
Aus Aminosäuren entsteht ein Protein
Begriff | Definition |
---|---|
5′-Capping | Modifikation am 5′-Ende der mRNA zur Stabilisierung und Erkennung durch Ribosomen. |
Adenin (A) | Stickstoffhaltige Base der DNA, paart mit Thymin. |
Allele | Varianten eines Gens an einer bestimmten Stelle auf dem Chromosom. |
Aminosäure | Baustein von Proteinen, codiert durch Codons. |
Annealing | Schritt der PCR, bei dem Primer an die DNA binden. |
Antikörper | Proteine des Immunsystems zur Erkennung von Antigenen. |
Antiparallel | Gegenläufige Orientierung der DNA-Stränge. |
Autosomal | Gen liegt auf einem der nicht-geschlechtsgebundenen Chromosomen. |
Barr-Körperchen | Inaktiviertes X-Chromosom in weiblichen Zellen. |
Basen | Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin (Uracil in RNA). |
Basen-Exzisionsreparatur | Reparatur einzelner Basen in der DNA. |
Basentriplett / Codon | Drei Basen, die eine Aminosäure codieren. |
CRISPR/Cas9 | Gentechnische Methode zur gezielten DNA-Veränderung. |
Chiasma | Sichtbare Überkreuzung homologer Chromosomen beim Crossing-over. |
Chromatid | Eine der beiden Hälften eines replizierten Chromosoms. |
Chromatin | Komplex aus DNA und Proteinen im Zellkern. |
Chromosomen | Strukturen aus DNA, die Gene enthalten. |
Codogener Strang | Der DNA-Strang, der bei der Transkription als Vorlage für die mRNA dient. |
Crossing-over | Austausch von DNA-Abschnitten während der Meiose. |
DNA | Desoxyribonukleinsäure, Träger der Erbinformation. |
DNA-Methylierung | Epigenetische Modifikation zur Genregulation. |
DNA-Polymerase | Enzym zur DNA-Synthese. |
DNA-Reparaturmechanismen | Systeme zur Erkennung und Behebung von DNA-Schäden. |
Desoxyribose | Zuckerkomponente der DNA-Nukleotide. |
Dominant | Ein Allel, das sich auch im heterozygoten Zustand phänotypisch ausprägt. |
Dominanter Erbgang | Ein dominantes Allel reicht zur Ausprägung eines Merkmals. |
Enhancer/Silencer | DNA-Abschnitte zur Steuerung der Genexpression. |
Epigenetik | Genregulation ohne Änderung der DNA-Sequenz. |
Epistasie | Ein Gen unterdrückt die Wirkung eines anderen (z. B. bei Albinismus). |
Exom | Alle codierenden Bereiche eines Genoms. |
Exon | Codierender Abschnitt eines Gens. |
Forensik | Anwendung genetischer Verfahren zur Aufklärung von Straftaten. |
Gameten | Geschlechtszellen (Eizelle oder Spermium), haploid. |
Gen | Abschnitt der DNA, der für ein Protein codiert. |
Genetischer Code | Regelwerk zur Übersetzung von Basen in Aminosäuren. |
Genkopplung | Gene liegen nahe beieinander auf demselben Chromosom und werden gemeinsam vererbt. |
Genmutation | Veränderung einzelner Gene. |
Genotyp | Die genetische Ausstattung eines Organismus, z. B. AA, Aa, aa. |
Genwirkkette | Abfolge von Genen in einem Stoffwechselweg. |
Grüne Gentechnik | Gentechnik im Bereich der Landwirtschaft (z. B. transgene Pflanzen). |
HDR | Homologiegerichtete Reparatur, präzise Methode nach CRISPR/Cas9-Schnitt. |
Helicase | Enzym, das DNA-Stränge trennt. |
Heterozygot | Mischerbig – zwei unterschiedliche Allele (z. B. Aa). |
Histonmodifikation | Veränderung von Proteinen zur DNA-Verpackung. |
Homozygot | Reinerbig – beide Allele eines Gens sind gleich (z. B. AA oder aa). |
Hybridisierung | Bindung komplementärer DNA- oder RNA-Stränge – z. B. bei Sonden. |
Initiation | Beginn von Transkription oder Translation. |
Interchromosomale Rekombination | Neukombination durch zufällige Verteilung der Chromosomen. |
Intermediärer Erbgang | Erbgang, bei dem Heterozygote eine Mischform beider Merkmale zeigen. |
Intrachromosomale Rekombination | Neukombination durch Crossing-over innerhalb eines Chromosomenpaares. |
Intron | Nicht-codierender DNA-Abschnitt, wird ausgespleißt. |
Karyogramm | Chromosomen-Darstellung einer Zelle. |
Keimbahn | Zelllinie, aus der Gameten entstehen – genetisch relevant für Nachkommen. |
Kettenabbruchmethode | DNA-Sequenzierung nach Sanger durch Einbau von Abbruchnukleotiden. |
Kodominanter Erbgang | Beide Allele eines Gens sind gleich stark wirksam (z. B. Blutgruppe AB). |
Kodominanz | Beide Allele werden gleich stark exprimiert. |
Kommafrei (genetischer Code) | Codons werden ohne Trennzeichen hintereinander gelesen. |
Komplementationstest | Test zur Bestimmung, ob zwei Mutationen im gleichen oder in verschiedenen Genen liegen. |
Komplementäre Basenpaarung | A-T (bzw. A-U), G-C. |
Lagging Strand | Diskontinuierlich synthetisierter DNA-Strang. |
Leading Strand | DNA-Strang, der während der Replikation kontinuierlich synthetisiert wird. |
Ligase | Verbindet DNA-Fragmente. |
Locus | Gen-Ort auf einem Chromosom. |
Mediator-Komplex | Protein-Komplex, der Transkriptionsfaktoren mit der RNA-Polymerase verbindet. |
Meiose | Bildung genetisch verschiedener Geschlechtszellen. |
Mismatch-Reparatur | Reparatur falsch gepaarter Basen nach der Replikation. |
Mitose | Teilung zur Bildung identischer Tochterzellen. |
NGS | Hochdurchsatzverfahren zur DNA-Sequenzierung. |
NHEJ | Nicht-homologe Endverknüpfung, schnelle aber fehleranfällige Reparatur. |
NIPT | Nicht-invasiver Pränataltest auf genetische Auffälligkeiten. |
Nicht überlappend (genetischer Code) | Jede Base gehört nur zu einem Codon. |
Non-Disjunction | Fehlerhafte Trennung von Chromosomen oder Chromatiden in der Meiose. |
Nonsense-Mutation | Mutation, die ein Stoppcodon erzeugt. |
Nukleotid-Exzisionsreparatur | Entfernung größerer DNA-Schäden, z. B. durch UV. |
Okazaki-Fragmente | Kurze DNA-Stücke des Lagging Strands. |
Onkogen | Gen, das das Zellwachstum fördert; Mutation kann Krebs verursachen. |
Origin of Replication | Startpunkt der DNA-Replikation. |
PCR | Methode zur Vervielfältigung von DNA. |
Phosphorylierung | Posttranslationale Modifikation durch Anhängen einer Phosphatgruppe. |
Phänotyp | Das sichtbare Merkmal, das aus dem Genotyp resultiert. |
Pluripotent | Stammzellen, die sich in viele Zelltypen entwickeln können. |
Polyadenylierung | Anhängen eines Poly-A-Schwanzes an das 3′-Ende der prä-mRNA. |
Polygenie | Ein Merkmal wird durch mehrere Gene beeinflusst (z. B. Hautfarbe). |
Polymorphismus | Natürlich vorkommende genetische Variation in einer Population. |
Polypeptid | Kette aus Aminosäuren, Produkt der Translation. |
Promotor | Startregion für Transkription. |
Proteinbiosynthese | Herstellung von Proteinen aus DNA-Information. |
Präimplantationsdiagnostik | Genetische Untersuchung von Embryonen vor der Einpflanzung. |
RNA | Einzelsträngige Ribonukleinsäure. |
Redundant (genetischer Code) | Mehrere Codons codieren für dieselbe Aminosäure. |
Replikation | Verdopplung der DNA. |
Rezessiv | Ein Allel, das nur im homozygoten Zustand zur Ausprägung kommt. |
Rezessiver Erbgang | Das Merkmal wird nur ausgeprägt, wenn beide Allele rezessiv sind. |
Ribose | Zuckerkomponente der RNA-Nukleotide. |
Ribosom | Zellorganelle für Proteinbiosynthese. |
Rote Gentechnik | Gentechnik im medizinischen Bereich (z. B. Insulinproduktion). |
STR | Short Tandem Repeat – sich wiederholende DNA-Sequenzen für Identitätsnachweise. |
STR-Analyse | Verfahren zur Identifikation mittels DNA-Wiederholungen. |
Somatische Zellen | Körperzellen, nicht an der Weitergabe der Erbinformation beteiligt. |
Spaltungsregel | Zweite Mendelsche Regel: In der F2-Generation spalten sich die Merkmale in einem bestimmten Verhältnis auf. |
Spleißen | Entfernung von Introns aus der prä-mRNA. |
Spleißosom | Komplex aus RNA und Proteinen, der Introns aus der prä-mRNA entfernt. |
Startcodon | Codon (meist AUG), das den Beginn der Translation markiert. |
Stoppcodon | Codons (UAA, UAG, UGA), die das Ende der Translation signalisieren. |
Stoppcodon | Beendet die Translation (z. B. UGA, UAG, UAA). |
Synapsis | Paarung homologer Chromosomen während der Prophase I. |
Taq-Polymerase | Hitzestabiles Enzym für die DNA-Synthese bei der PCR. |
Tetrade | Struktur aus vier Chromatiden bei der Paarung homologer Chromosomen. |
Transkription | Abschreiben von DNA in mRNA. |
Transkriptionsfaktoren | Proteine, die die Transkription regulieren. |
Translation | Übersetzung von mRNA in Proteine. |
Tumorsuppressorgen | Gen, das das Zellwachstum hemmt; Verlust kann zu unkontrolliertem Wachstum führen. |
Ubiquitinierung | Markierung eines Proteins für den Abbau. |
Unabhängigkeitsregel | Dritte Mendelsche Regel: Gene auf verschiedenen Chromosomen werden unabhängig vererbt. |
Uniformitätsregel | Erste Mendelsche Regel: Kreuzt man zwei reinerbige Individuen, ist die F1-Generation gleich (uniform). |
Universell (genetischer Code) | Der Code gilt (fast) für alle Lebewesen gleich. |
Uracil | Stickstoffbase in RNA, ersetzt Thymin. |
Uracil (U) | RNA-Base, ersetzt Thymin. |
Weiße Gentechnik | Gentechnik in der Industrie (z. B. Enzyme für Waschmittel). |
X-chromosomal | Gen liegt auf dem X-Chromosom – Erbgang betrifft meist Männer stärker. |
Zygote | Befruchtete Eizelle (diploid). |
Zytokinese | Teilung des Zellplasmas am Ende der Zellteilung. |
iPS-Zellen | Reprogrammierte, pluripotente Stammzellen. |
mRNA | Überträgt genetische Information zur Translation. |
miRNA | Kleine RNA, die Translation hemmen kann. |
prä-mRNA | Unverarbeitete mRNA direkt nach der Transkription, enthält noch Introns. |
tRNA | Transportiert Aminosäuren zur mRNA. |